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Goldwaschen am Rhein 02.09.2018

Gold ist ein ziemlich eigenwilliges Edelmetall

Selbst ein herbstlich angehauchter Spätsommertag hat was. Das gilt sogar dann, wenn der Himmel durchgängig grau bleibt. Das Gold, das die Teilnehmer dieses Waschtages aus dem Rheinsand wuschen, verzauberte allen ein Lächeln ins Gesicht. Fündig wurde jeder.

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Die super heißen Sommertage sind vorüber. Das spürten wie heute deutlich. Statt Badehosen und Bikinis waren an diesem Sonntag Pullover und Anoraks angesagt. Frieren musste dennoch niemand, schließlich wärmten wir uns beim Goldwaschen kräftig auf.

Das gelbe Metall, eines der seltensten dieser Erde, ist nicht nur das schönste überhaupt, es macht auch gierig. Gierig nach mehr. Selbst die kleinsten Flitterchen entlocken jedem ein Lächeln.

Ist das Goldstück fein säuberlich im Aufbewahrungsgläschen verstaut, geht’s sofort wieder an die Schaufel. Kieselsteine und Sand werden mittels eines Siebes voneinander getrennt; geborgen und mit der Pfanne reingewaschen wird lediglich der Sand. Übrig bleiben schwere Mineralien, schwarzer Sand – und Gold. Doch bis es soweit ist, bis das erste Goldflitterchen in der Pfanne glänzt, erfordert es ein wenig Übung. Denn das Gold ist ziemlich eigenwillig, will nicht so recht geborgen werden. Ein falscher Schwenk, schon ist es wieder zurück im Fluss.

Mit ein wenig List und den richtigen Bewegungen hat das Gold keine Chance, der Pfanne zu entkommen. Der Trick besteht lediglich darin, die leichten Sande und Kieselsteine von den schweren Mineralien zu trennen. Gold hat einen riesigen Nachteil, den wir Goldsucher zum Vorteil nutzen: Es ist sehr, sehr schwer. Und diese Trägheit wird beim Goldwaschen gnadenlos ausgenutzt.

Das lernten die Teilnehmer dieses Goldwaschkurses innerhalb kürzester Zeit. Und sie lernten auch, nicht mit Eile an die Arbeit heranzugehen, sondern mit Bedacht. Hektik kann die ganze Arbeit mit einem Schlag zunichte machen. Wer langsam die Pfanne schwenkt, genießt schon bald den Erfolg.

Die heutigen Teilnehmer waren mit Begeisterung bei der Sache, um die Waschtechnik einzuüben und immer mehr Goldstückchen zu bergen. Im Nu war die Mittagspause herangerückt. Eine kleine Grillpause folgte, in der ich Wissenswertes über die Herkunft des Rheingoldes sowie Geschichtliches erzählte, schon ging’s erneut an die Arbeit. Darauf hatten alle gewartet, denn jetzt wurden die Waschrinnen in die Strömung gelegt. Mit diesen kanalartigen Rinnen lässt sich die Goldausbeute beträchtlich erhöhen. Es genügt, sie stetig mit ausgesiebtem Sand zu befüllen. Das durchfließende Wasser erledigt die Trennung der leichten Mineralien von den schweren. Das zurückbleibende Konzentrat muss letztlich nur noch feingewaschen werden. Dazu ist der Einsatz der Waschpfannen erforderlich.

Goldiges Stück aus dem Rhein gewaschen

Das ist Michael. Michael ist leidenschaftlicher Goldsucher. Für ein paar Tage macht er Urlaub in Bad Bellingen und wäscht an den Ufern des Altrheins Gold. Nun hat er einen außergewöhnlichen Fund gemacht. Hier sind die ersten Bilder, die er mir kurz nach seiner Entdeckung, zuschickte. Die Freude war riesig, und sofort wurden erste Fotos gemacht. Bei einer späteren Untersuchung stellte sich jedoch rasch heraus, das Goldstück war lediglich ein goldiges Blech und kein Flitter.

Die Teilnehmer meisterten die Aufgaben allesamt mit Bravour. Sie spürten allerdings auch, dass das Goldwaschen keine leichte Aufgabe ist. Der Lohn des Tages waren etliche selbst gewaschene Rheingoldflitterchen und ein unbeschreiblich glückliches Gefühl. Kein Wunder, wenn der eine oder andere beim Abschied ankündigte, “unbedingt” wiederzukommen. Vielleicht nicht in diesem, ganz gewiss aber im nächsten Jahr. – Ich freue mich auf das Wiedersehen!

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