Goldsuche mit Hindernissen
Istein, 14.11.2020 - Auf diesen Tag hatten sich Steffi und ich seit Tagen gefreut: Gold waschen mit dem neuen und modifizierten Highbanker. Vor kurzem ausprobiert und im Anschluss an die Erfordernisse am Altrhein bei Istein angepasst, wollten wir heute wieder mal richtig schürfen - und einen kleinen Goldschatz mit nach Hause nehmen. Alles hat gepasst: Die Sonne bescherte uns einen herrlichen, warmen Spätherbsttag, der Wasserstand war niedrig und vor Ort waren h zahlreiche andere Goldsucher-Kollegen, so dass wir nicht alleine blieben und ein gelegentliches Schwätzle garantiert war. Aber dann kam es ganz anders als gedacht. Dass wir letztlich dennoch schöne Funde machten, hing an der goldreichen Grabungsstelle und dem Willen, nach dem Versagen des Highbankers nur noch mit der Pfanne zu waschen.
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Manchmal kommt es anders als geplant. So auch heute. Der neue Highbanker sollte uns eine größere Goldausbeute garantieren. Seit Tagen hatten wir uns darauf gefreut. Alles schien perfekt... Vor zwei Jahren hatte ich mit anderen Goldsuchern auf der großen Geröllbank in der Nähe von Istein im Markgräflerland ein großes Loch ausgehoben. Die dortigen Funde waren zufriedenstellend und ließen weitere erwarten. In der Folge überschwemmte Hochwasser die Grabungsstelle, anschließend sank der Wasserspiegel so tief, dass das Loch austrocknete und im Laufe der Zeit die Seiten einbrachten. Die einst steilen Wände der Grabungsstelle waren stark abgeflacht. Heute wollten wir hier erneut buddeln.
Allerdings stellte mich das nachrutschende Gestein vor große Probleme. Außerdem war der Wasserstand zu niedrig, die Schürfstelle war fast trocken. Deshalb wurde der Highbanker abgebaut und ein Stück entfernt direkt an der Wasserkante neu installiert. Nach schwierigen Grabungsversuchen wechselte ich an eine neue Grabungsstelle. Dort machte der aufgebaute Highbanker schon wieder Schwierigkeiten. Das Wasser musste aus einem Meter Tiefe hochgepumpt werden. Die Pumpen erwiesen sich hierfür als leistungsschwach. Ein nochmaliges Umsetzen war die Folge, wieder direkt an die Wasserkante.
Unterdessen wusch Steffi eine Pfanne nach der anderen aus und fand jedes Mal Goldflitterchen. Einmal sogar ein winziges Goldkörnchen. Bis meine Anlage endlich funktionsbereit war und ich an die Arbeit gehen konnte, hatte Steffi eine stattliche Anzahl Goldflitterchen in ihrem Gläschen. Auch die anderen Goldsucher meldeten laufend Goldfunde, gönnten sich sogar ausgiebige Pausen.
Plötzlich das Aus. Der Akku lieferte keinen Strom mehr. Was für ein Ärgernis! Dabei hatte ich ihn doch ganz frisch aufgeladen. Um nicht weitere Zeit zu vergeuden, baute ich den Highbanker vollständig ab, wusch die Rinne aus... Ab sofort ging es nur mit der Pfanne weiter. Das war die beste Entscheidung des Tages. So konnte ich noch etliche Goldstückchen finden.
Den Tag nutzte ich auch dazu, mit den Kollegen in Kontakt zu kommen und ihre Arbeitsmethode zu studieren sowie die Funde zu bestaunen. Das alles seht Ihr im Video, das Steffi und ich während des Tages machten. Viel Spaß beim Anschauen!
Zum Highbanker
Goldwaschen mit dem Highbanker ist eigentlich eine prima Sache. Er macht unabhängig von der Wasserströmung und sorgt für ein schnelles Arbeiten. Eine oder mehrere Pumpen saugen Wasser an, leiten es auf den Schüttkasten. Große Highbanker ermöglichen es, Sand und Kieselsteine direkt in den Schüttkasten zu schaufeln. Bei kleineren Geräten empfiehlt sich ein Vorsieben. Das einströmende Wasser trennt Sande und Kieselsteine. Feineres Material fällt durch ein Gittersieb auf die darunter liegende Waschrinne, wo die schweren Sande (und Gold) in den Vertiefungen liegen bleibt, während die leichten Partikel fortgespült werden. Abschließend wird die Waschrinne gesäubert; das Konzentrat wird mit der Waschpfanne reingewaschen. Übrig bleibt Gold. Das nennt man Clean Out.
Der von mir genutzte Highbanker ist vorrangig für feine Sande geeignet. Für das gröbere Material am Oberrhein mussten einige Änderungen vorgenommen werden. So wurde das sehr feine Sieb des Schüttkastens durch ein gröberes, weitmaschiges ersetzt. Außerdem wurde am oberen Ende eine feingeriffelte Matte eingeklebt. Weil die Pumpen keine starke Strömung erzeugten, wurde die Stützen des Schüttkastens durch längere ersetzt, so dass er steiler und auf die tatsächliche Wassermenge eingerichtet werden kann. Weitere Modifizierungen folgen. Hierzu zählen deutlich längere Schläuche und längere Kabel, die die Pumpen mit dem Akku verbinden.