Goldwaschen am Rhein 07.08.2022
Einmal etwas ganz anderes machen, das hatte sich eine Arztpraxis aus Freiburg im Breisgau vorgenommen. Ziel des Betriebsausfluges war der Altrhein. Nicht eine Schifffahrt, sondern ein echtes Abenteuer sollte es sein. Die Wahl fiel aufs Goldwaschen. Dabei erfuhren die fleißigen Ärzte und Mitarbeiter, dass Gold ein ziemlich eigenwilliges Metall ist. Wer echtes Rheingold schürft, muss über seine physikalischen Eigenschaften Bescheid wissen und die richtige Waschtechnik anwenden. Und die hat es in sich. Als Belohnung winken herrlich glänzende Goldflitterchen.
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Wie fast an jedem Goldwaschtag war auch für heute wieder bestes Urlaubswetter angekündigt: ein herrlicher, wolkenfreier Himmel mit hochsommerlichen Temperaturen. Für Steffi und mich (Franz) war klar, wir mussten für die Teilnehmer ein schattiges Plätzchen am wildromantischen Ufer auswählen. Natürlich sollten auch alle selbst geschürftes Gold finden. Unsere Wahl fiel auf eine abseits liegende Geröllbank. Die Bedingungen dort sind ideal. Allerdings hat's der Weg vom Waldparkplatz über den Dammweg bis zum Einstieg in den Rheinwald in sich. Schätzungsweise einen Kilometer ist er lang. Das Ziel entschädigt die kleine Strapaze. Riesige Bäume spenden Schatten, sogar beim Auswaschen der Pfannen. Vor uns zieht der Rhein vorbei; die Zivilisation scheint meilenweit entfernt zu sein. Schon beim Anblick der Landschaft kann man die Seele baumeln lassen.
Obwohl fast ganz Europa über Wassermangel klagt: Hier am Altrhein haben wir einen für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Wasserstand. Oft stehen die Gräser im Wasser. Die breite Geröllbank liegt größtenteils unter Wasser. Dennoch blieb uns ein ausreichend breiter Streifen übrig. Hier hat sich das Gold angereichert.
Bevor wir mit dem eigentlichen Schürfen begannen, vermittelten wir den Teilnehmern das wichtigste theoretische Rüstzeug, dass wir zunächst den Sand zwischen den Kieselsteinen gewinnen und ihn dann mit kräftigem Rütteln und Schütteln der Goldwaschpfannen trennen mussten. Die obenauf liegenden Sande sollten dann über den Pfannenrand zurück in den Rhein gespült werden, bis zuletzt die schweren Sande und der "schwarze Sand" (Magnetit) übrig blieb. Und mit etwas Glück fanden sich darin ein oder mehrere Goldstückchen.
Das Rheingold kommt nicht in Klumpen vor, sondern in Gestalt kleiner und kleinster Plättchen, die Flitterchen. Diese sind etwa zehn Mal schwerer als die übrigen Mineralien. Mit der richtigen Technik lassen sie sich rasch vom leichteren Sand isolieren. Sind alle Goldplättchen aus der Pfanne getupft, heißt es erneut, die Schaufel anzupacken, Material zu sieben und erneut die Pfanne zu schwenken. Beschleunigt wird die Goldgewinnung mittels Goldwaschrinnen. Dabei handelt es sich um Kanäle, die entweder Fliese oder Vertiefungen aufweisen. Das durchfließende Wasser schwemmt die schweren Sande und damit auch das Gold in die Vertiefungen. Das Konzentrat muss lediglich noch mit der Pfanne feingewaschen werden. Übrig bleibt Gold. Je mehr Sand in die Rinne geschaufelt wird, umso mehr Gold bleibt letztlich übrig.
Steffi und ich staunten nicht schlecht, als selbst am späten Nachmittag etliche der Teilnehmer ohne Pause noch immer mit Eifer beim Schürfen waren. Allerdings ging auch dieser herrliche Tag viel zu schnell vorüber. An dieser Stelle möchten wir allen ein dickes Lob aussprechen. Es war auch für uns ein traumhaft schöner Goldwaschtag mit tollen Leuten.