Goldwaschen am Rhein 08.06.2023
Das angekündigte Donnerwetter am Firmament trieb uns Sorgenfalten auf die Stirn. Steffi und ich (Franz) saßen in einem Neuenburger Café, genossen den Frühstücks-Kaffee und blickten immer wieder auf die Wetter-App. Dort kündigten Blitz-Symbole einen spannenden und regenreichen Goldwaschtag an. Aber einige Kilometer nördlich von Neuenburg sollte das Wetter ganz anders sein: Sonne, Sonne und Sonne. Also planten wir kurzfristig um und peilten einen Goldwaschplatz nördlich an. Die Entscheidung war goldrichtig.
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Auf dieser Homepage hatten wir noch von einem Goldplatz südlich von Neuenburg berichtet. Doch als wir dann pünktlich vor dem Rathaus der Zähringerstadt die Teilnehmer dieses Goldwaschtages in Empfang nahmen, hatten wir es uns anders überlegt. Aufgrund eines angekündigten Unwetters ab Neuenburg bis nach Basel ging es ein paar Kilometer nach Norden. Laut Prognose sollte am Ufer von Grißheim kaum ein Wölkchen auftauchen. Stattdessen gäbe es Sonne pur. Die Teilnehmer waren mit der kurzfristigen Neuplanung einverstanden und erlebten dafür einen wundervoll sonnigen Sommertag. Denn bei Sonnenschein glänzt Gold viel, viel schöner. Um das mythische Rheingold ging es ja auch heute.
Am Ufer angekommen, trafen wir auch gleich auf mehrere altbekannte Goldsucher. Die Freude über das Wiedersehen war groß, und auch ihre bis dahin gemachten Funde ließen unsere Herzen höher schlagen. Allerdings hatte keiner der Kursteilnehmer jemals zuvor nach dem gelben Metall geschürft. Deshalb stand erst einmal eine gründliche Einweisung an. Darin ging es, grundsätzliches Wissen zu vermitteln und dieses anschließend praktisch umzusetzen. Schließlich liegt das Gold nicht einfach auf der Oberfläche herum.
Gold ist ein sehr eigenwilliges Edelmetall. Es will gesucht und erobert werden. Der richtige Grabungsort ist die erste Hürde. Ist der ausgesiebte Sand erst einmal in der Pfanne, muss lediglich noch gerüttelt und geschüttelt werden. Doch genau dieser Waschvorgang hat es in sich. Wer nicht aufpasst, wird kein Gold finden, weil er es mit anderen Sanden zurück in den Fluss geschwemmt hat. Das perfekte Zusammenspiel der Schwenkbewegungen und die sich verändernde Neigung der Pfanne sowie viel, viel Geduld sind das Erfolgsrezept.
Wer das Schwenken beherrscht, kann bald die ersten Goldstückchen auf dem Pfannenboden aufblitzen sehen. Meist sind sie umrahmt von schwarzem Sand, dem Magnetit, ein Schwermineral, das in Begleitung des Flussgoldes vorkommt und deshalb ein sicherer Hinweis auf das Vorhandensein von Gold ist. Ist kein schwarzer Sand vorhanden, genügt es meist, einen Meter weiter ein neues Loch in das Geröll zu graben und im dortigen Sand nach dem "König der Metalle" zu schürfen. Nicht selten stellt sich dann das Finderglück ein.
Obwohl die Temperaturen heute mit rund 30 Grad angekündigt waren, herrschte bei uns stets ein laues, erfrischendes Windchen. So entschieden sich etliche Teilnehmer, statt der um die Mittagszeit gemeinsamen Pause lieber weiter zu schürfen.
Zum Einsatz kamen natürlich auch die Goldwaschrinnen. Das sind kleine Kanäle, in die Vertiefungen eingelassen sind oder in denen Matten liegen. Sand und Steine werden auf den oberen Abschnitt der Rinnen geschaufelt; das durchfließende Wasser spült die leichten Bestandteile fort, während die schweren (und damit auch das Gold) sich in den Rillen verfängt. Einige Male Schaufelen sind nötig, dann wird das Konzentrat in die Waschpfanne gespült und damit feingewaschen. Das nennt man Cleanout. Die Goldflitterchen werden abschließend mit einem Pinsel in ein bereitgestelltes Gläschen getupft.
Etliche Teilnehmer konnten eine beachtliche Anzahl an Goldflitterchen ihr eigen nennen, während einige wenige regelrecht vom Pech verfolgt waren und trotz hartem Einsatz kaum ein Goldstückchen fanden. Doch Steffi und ich verhalfen auch ihnen zu ihrem Glück. Schließlich sollte niemand ohne echtes Rheingold nach Hause gehen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle und ein besonderer Gruß an die Mainzer Gruppe: Das Gläschen Wein schmeckte zwar nach mehr, aber dann hätten wir sicherlich Probleme bekommen. Vielen, vielen Dank!
Grüße der Teilnehmer
- Bernd und Manuela G. mit Luis & Laura aus Obersulm: Lieber Franz und Steffi, vielen Dank für den tollen Tag. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es viel "anstrengender" war, als wir dachten. Es war auch sehr spannend, was Du alles zum Thema "rund um das Gold" zu erzählen hast. Herzlichen Dank! Family G.
- Irmi S. aus Gundelfingen: Liebe Steffi und Franz, herzlichen Dank für diesen interessanten Fronleichnamstag mit Euch beim Goldwaschen. Tino bedankt sich noch extra bei Steffi. Er holte sich bei jeder Pfanne ihre letzte Meinung ein bezüglich schwarzem Sand und Katzengold etc. Bedanken wollen wir uns auch bei dieser angenehmen Gruppe. Wir wünschen Euch eine goldige Zukunft und schicken ebensolche Grüße, Tino und Irmi
- Michael L. aus Nierstein: Alle 8 der Mainzer Truppe waren begeistert über diesen tollen und erfolgreichen Tag mit Euch! Der Wein war lecker, das Wetter top, Franz und Steffi sensationell.. Danke für die schöne Zeit! Das Erlernte wird baldmöglichst im Mainzer Raum umgesetzt :-) VG von uns allen!