Goldwaschen am Rhein 26.09.2020
Herbstwind hält echte Goldsucher nicht ab
Frisch und windig war’s am Rhein. Und dennoch sollte auch dieser Goldwaschtag für die Teilnehmer ein ganz besonderes Erlebnis werden. Denn der Herbst sollte echte Goldsucher nicht vom Schürfen abhalten. Getroffen haben wir uns in Bad Bellingen. Von dort aus ging’s zum wenige Kilometer südlich gelegenen Goldwaschplatz. Zu unserer Überraschung war der Rheinpegel weiter gefallen, die Kiesbank lag fast komplett im Trockenen. Gold gab’s für jeden dennoch.
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Seit Tagen hatte der Wetterbericht in den Quellgebieten des Rheins teils heftige und anhaltende Regenschauer vermeldet. Steffi und ich riefen deshalb ständig die Wasserstände ab Bodensee und Hochrhein ab, damit wir uns auf ein mögliches Ansteigen des Rheinpegels einstellen und auf einen hoch liegenden Waschplatz ausweichen konnten. Doch die Kontrolle am frühen Morgen war für uns beide eine komplette Überraschung: “Dem Rhein fehlt ja das Wasser!” Naja, gänzlich verschwunden war das Nass nun auch wieder nicht, wenngleich er gegenüber den Vortage stark gefallen war.
So konnten wir uns beruhigt auf den neuen Goldwaschtag, zusammen mit einer überschaubaren Gruppe Teilnehmer, einlassen. Die Teilnehmer waren aus allen Himmelsrichtungen extra nach Bad Bellingen angereist. Manche mochten sich nicht vorstellen, zum ersten Mal in ihrem Leben echtes Gold – und dann auch noch das berühmte Rheingold! – zu schürfen. Andere wiederum fragten mit einem Grinsen im Gesicht, ob sie nach diesem Tag wohl ihren Job kündigen sollten… Wir rieten davon ab.
Der Goldwaschtag sollte dennoch seine Tücken haben. Erstmals waren die Temperaturen unter die Zehn-Grad-Grenze gefallen. Immer wieder frischte ein eiskalter Wind auf. Ein Glück, dass sich alle an unserem Empfehlung hielten und sich “witterungsbedingt” bekleidet hatten. Und wer dennoch die kühle Prise gar nicht mochte, konnte sich mittags am Lagerfeuer aufwärmen.
Als erfolgsversprechende Schürfstelle hatten wir uns für eine Geröllbank südlich von Bad Bellingen entschieden. Normalerweise trifft man dort immer auch andere Goldschürfer an. Heute waren wir komplett unter uns. Offenbar hatten sich die Kollegen vom Wetterbericht in die Irre leiten lassen.
Die Teilnehmer waren von Anfang an mit Begeisterung bei der Sache. Dass das Goldwaschen mit einem kräftigen Schaufeln beginnt, das war die erste Lektion des Tages. Denn es ging ja darum, den zwischen den Kieselsteinen versteckt liegenden Sand zu gewinnen und mit der Pfanne auszuwaschen. Das funktionierte recht gut, so dass schon bald die ersten Teilnehmer ihre ersten selbst geschürften Goldflitterchen in die Glasröhrchen tupfen konnten. Die Begeisterung war riesig, das Glänzen in den Augen der Goldsucher war uns eine Genugtuung.
Im weiteren Verlauf wurden die Waschrinnen in die Strömung gelegt und anschließend das Waschkonzentrat mit den Pfannen reingewaschen. Und siehe da: Jetzt tauchten deutlich mehr Goldflitterchen auf. Kein Wunder, denn die Waschrinnen spülen den meisten leichten Sand fort und halten die schweren Partikel zurück. Darunter auch das Gold.
Grußworte der Teilnehmer
- Sandra S. aus Ofterschwang: Es war ein toller, toller Tag! Alles super organisiert und liebe Betreuung. Gleich in der ersten Pfanne ein Goldstück… und weitere folgten… Wir haben unsere vor schwarzem Papier gehalten… Eine schöne Erinnerung für uns. Schade, dass der Weg für uns so weit ist. Liebe Grüße aus dem Allgäu, Sandra und Thomas
- Rebecca E. aus Stuttgart: Es war trotz der eisigen Temperaturen ein toller und aufregender Tag! Auch wir waren sehr froh, als wir nach einigen Stunden endlich etwas Gold in der Pfanne finden konnten! Sehr, sehr herzliche Betreuung! Würden bei schönem Wetter jederzeit wieder machen! Weiter so und ganz liebe Grüße von Felix und Rebecca aus Stuttgart