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Goldsuche auf den Philippinen

La magior abundanitia q sia in questo ysola e de oro mi mostrorono certj valori facendomi segnio que in q’lli era tanto horo como li sui capilly…

Das Hauptprodukt jener Insel(n) ist Gold. Man zeigte mir gewisse Täler und gab mir durch Zeichen zu verstehen, dass es dort Gold gibt wie Haare auf dem Kopfe…

Antonio Pigafetta
Chronist Magellans

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Bis in die früheste Geschichte des Archipels lässt sich Gold zurückverfolgen. Schon lange bevor die Spanier die Philippinen vereinnahmten, schmückte sich die einheimische Bevölkerung mit dem gelben Metall oder setzten Gold als Tausch- und damit Zahlungsmittel ein. Viele dieser Gegenstände sind heute begehrte Objekte ostasiatischer Kunstsammler. Es gibt kaum eine größere Insel ohne Goldvorkommen. Insbesondere die Hauptinsel Luzon verfügt mit ihren weltbekannten Goldfeldern in Camarines Norte und der Zentralkordillere ergiebige Vorkommen. Obwohl in einigen Regionen das Golderz im Großabbau gewonnen wird, ist auf den Philippinen noch viel zu holen. Nur der geringste Teil des Landes ist detailliert untersucht.

Während die Spanier kaum größere Anstrengungen unternahmen, die riesigen Goldvorkommen auszubeuten (sie verlangten von der einheimischen Bevölkerung viel lieber Abgaben), stiegen amerikanische Investoren in die professionelle Förderung ein. Heute nehmen die Philippinen einen oberen Platz in der Liste der Goldförderländer ein.

Neben der offiziellen Förderung tragen zahllose private Golddigger dazu bei, das Gold aus Bächen und Flüssen zu waschen und aus Erzgruben herauszuholen. Manche Anlagen sind nicht ganz legal. Wie zu Zeiten des kalifornischen Goldrausches umgibt die Goldsucher ein Hauch des Abenteuers. Von diesen Diggern erfährt die staunende Öffentlichkeit meist nur nach einem Unglück oder wenn einer mit seiner Entdeckung herausplatzt.

Der Philippinen-Experte Roland Hanewald hat in den 1970-er Jahren die offiziellen und nicht-offiziellen Goldvorkommen des Archipels angeschaut und in einem “Abenteuer-Handbuch” zusammengestellt. Hier nun eine Zusammenstellung seiner Empfehlungen.

Agusan und Surigao del Norte – Man sagt, dass Mindanao in Surigao beginnt. Selbst innerhalb der Philippinen steht die Stadt im Ruch des Abenteuers. Die Erzgruben haben in den letzten Jahrzehnten gerade junge Leute nach Surigao gezogen. Kommerziell abgebaut wird Gold in Mabini, Sison, Placer, Siana und Tinabingan. Kleine Claimeigner und “Wildcatter” gibt es aber überall. Ein Zentrum privater Goldschürfer ist das Dorf Togonan im Südosten der Stadt. Rund 35 Kilometer südöstlich von Jabonga am Lake Mainit gibt es auch ein geheimnisumwittertes Goldvorkommen am Mt. Panlabao. In den 1970-ern stießen Jäger auf einen goldführenden Bach. Überall auf dem Grund glitzerten Flitter und sogar Nuggets. Aber dann hörte man nichts mehr. Wer die Suche aufnehmen will, sollte zuerst beim Mines Regional Office in Surigao City vorsprechen. Außerdem sollte bei einer Reiseplanung die Regenzeit einkalkuliert werden; im Dezember und im Januar empfiehlt sich keine Reise dorthin. Ideal gelten die Monate August und September.
Bikol-Region – Schon lange vor den Spaniern wurde in der Bikol-Region Gold intensiv ausgebeutet. “Gold von den Philippinen” bedeutete in der Tag lange Zeit Gold aus camarines Norte, das chinesische Händler schon im 15. und 16. Jahrhundert gerne für ihre Waren entgegennahmen.
Eine der ersten Maßnahmen der Spanier im Lande war die Unterwerfung der Pikol-Provinzen und die Aneignung der Fundstätten von Paracale und Mambulao. Man beschränkte sich bei der Ausbeutung der Minen jedoch darauf, einen Tribut von den Einheimischen einzutreiben. Offensichtlich erging es der angestammten Bevölkerung dabei recht gut. “Sie besitzen Vorräte in Hülle und Fülle”, schrieb Guido de Lavezaris 1573 an den fernen König von Spanien und fügte geheimnisvoll hinzu: “Und viele Goldminen…”
Doch die Goldgewinnung in diesen Bergwerken war sehr mühsam und blieb es bis weit in das 20. Jahrhundert. Erst in den 1930-er Jahren brachten die Amerikaner Betriebsamkeit in die abgelegene Region; unmittelbar nach Kriegsende blühte das verschlafene Goldgräbernest Paracale zu ungeanter Wichtigkeit auf. Dann kam der Zweite Weltkrieg und der Goldpreis fiel. Obwohl noch einige Bemühungen angestrengt wurden, den Abbaubetrieb aufrechtzuerhalten, mussten diese Versuche bald als unwirtschaftlich aufgegeben werden. Und bis vor kurzem dämmerten Paracale und seine Goldfelder wieder in provinzieller Obskurität dahin.
Erst der ungeheure Aufschwung des Goldpreises in den 1980-ern brachte wieder wieder Leben auf die einschlafenden Goldfelder. Längst geht es auf den Hügeln um Paracale und in den Flussläufen und Bächen so zu wie während des kalifornischen Goldrausches.
Der Weg zu einem “kabud” (Claim) ist stellenweise buchstäblich mit Gold gepflastert. Der Sand ist rötlich-gelb unter der Sonne, immer wieder sprühen metallene Funken aus dem Boden, ziehen sich gleißende Adern im Bett kristallklarer Bäche entlang. Das meiste davon ist Pyrit, aber Gold ist auch darunter. Abends treffen sich Goldsucher und allerlei buntes Volk in den Bars. Ähnlich sieht es im Westen der Insel Masbate aus, wo Golderz in den Minen von Aroroy und wo man in den zahllosen Wasserläufen zwischen San Isidro und Tumalaytay intensiv nach dem gelben Metall (Flitter) schürft Auch hier gerät man sich über einen Claim oft und gerne in die Haare. Das soll aber nicht heißen, dass ein zugereister Digger nicht etwa gern gesehen wäre. Goldsucher sind zwar überall auf der welt rauhe Burschen, dann aber auch wieder die herzlichsten von allen. Damit es nicht zu unnötigen Schwierigkeiten kommt, empfiehlt sich zuvor ein Gespräch mit dem Direktor im Bureau of Mines, Regional Office, in Daet. Insider wissen, dort kann ein goldener Weg geebnet werden.
Camp Angelo – Vor dem Zweiten Weltkrieg gruben Amerikaner hier nach dem gelben Metall. Dann geriet die Sache in Vergessenheit. Der Dschungel überwucherte die Waschanlagen und die winzige Luftlandepiste. 1979 erinnerte sich ein Agta-Negrito vom Stamm der Dumagat, dass sein Vater (oder Großvater?) irgend etwas mit jenen Goldschürfarbeiten zu tun hatte; er begann an derselben Stelle nach Gold zu graben – und löste einen kleinen Goldrausch aus. Das Gebiet liegt am oberen Tanay River, anderthalb Tagesreisen zu Fuß von Barrio Santa Ines (Rizal) entfernt; per Luftlinie ist das Gebiet weniger als 70 Kilometer von Manila entfernt. Goldwäscher von allen Inseln sind hier vertreten; wie überall wird in den Bars das tagsüber gewaschene Gold kräftig in Alkohol eingetauscht. Kein Mensch stört sich daran; aber das große Geld machen hier nicht die Digger, sondern die Händler.
Hinobaan – Die ersten Meldungen über Gold auf Hinobaan sickerten im Dezember 1982 durch. Im Südwesten gibt es Gold, viel Gold. Und als dann im Januar die Sensation Schlagzeilen machte, dass ein Filipino an einem einzigen Tag Gold im Wert von damals rund 23.000 Pesos gewaschen hatte, erlebte Hinobaarn einen Goldrausch, wie er nicht wilder sein konnte. Schätzungsweise 20.000 Glücksritter suchten wenig später ihr Glück in einem 17 Kilometer langen Abschnitt des Bacuyongan Rivers. Und viele fanden es tatsächlich. Einige wenige mussten das Goldfieber allerdings mit ihrem Leben bezahlen; schon zwei Monate später wurden 17 Opfer beklagt – lebendig begraben durch Erdrutsche oder im Streit erschlagen. Gegen Ende des Jahres 1982 waren staatliche Bohrungen bis in eine Tiefe von 300 Metern vorgedrungen. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Vermutlich mehr als zehn Millionen Tonnen Gestein mit einem Gehalt von drei Gramm Gold pro Tonne wurden erkundet. Schon sprach die Finanzwirtschaft von der Entdeckung des Jahrhunderts.
Isabela – Aus dem Westteil dieser als wild bekannten Provinz im Nordosten von Luzon dringen gelegentlich Berichte von traumhaften Funden an die Öffentlichkeit. Die Gegend scheint “nugget country” zu sein. Das Gelände ist rauh, und die wenigen Menschenseelen, die sich in ihm herumtreiben, sind es auch: Gadding-Stammesangehörige, NPAs, Goldsucher aus dem Flachland. Alle sind bewaffnet, keiner traut dem anderen. Eben eine typische Goldgräberszene.
Mindoro und Umgebung – Nomen est omen. Mindoro leitet sich ab vom spanischen “minas de oro”, was übersetzt “Goldminen” bedeutet. Besonders im nördlichen Inselteil gibt es kaum einen Wasserlauf, der Gold nicht in irgendeiner Form mit sich führte: Vorwiegend hauchfeine Flitter, der den Einsatz von Gerätschaften sehr mühsam macht. Dann aber auch in Gestalt von Nuggets, mit denen ein Ureinwohner vom Stamm der Mangyan hin und wieder aus den tiefen Dschungels des Inneren auftaucht. Um keinen Preis der Welt würde er sein Geheimnis verraten. Professioneller Goldabbau wird am Subaang River betrieben und bei Puerto Galera. Andere Goldfelder gelten als ausgebeutet und nicht mehr rentabel. Dennoch könnten Goldschürfer ihr Glück probieren.
Nord-Palawan – Palawan ist eine der am unvollst„ndigsten erforschten Inseln der Philippinen. Für Goldsucher interessant ist der nördliche Teil Palawans, etwa ab Höhe des Hauptortes Puerto Princesa bis zum Malampaya Sound sowie die Insel Dumaran.
Zamboanga del Sur – Das gebirgige Rückgrat der Zamboanga-Halbinsel im Südwesten Mindanaos besteht aus Basiskomplexgesteinen und ist somit potentiell goldführend. Aktiv abgebaut wird Gold bei Curuan und Bunguiao an der Morogolfküste und bei Mahayag im Mittelteil der Provinz. 1980 stand die Region im Blickpunkt nationalen Interesses, als Tausende von “wilden” Goldschürfern über die Flussläufe des Curuan-Bunguiao-Gebietes herfielen. Ihr Pech: Das Gebiet ist bereits in Claims abgesteckt. Die Eindringlinge wurden vom Militär vertrieben. Wer heute in das Gebiet eindringt, muss mit der Anwesenheit von Einheiten der seperatistischen “Moro National Liberation Front” rechnen.
Zentral-Kordillere – Aus den zentralen Gebirgen Luzons förderten die Igorot schon zu vor-spanischen Zeiten Gold. Heute werden die meisten Lagerstätten industriell ausgebeutet. Vor allem die Provinz Benguet gilt als einer der größten Goldlieferanten des Landes. Bekannte Vorkommen liegen außerdem bei Boneng, Gumatdang, Lepanto, Padcal, Sangillo, Suyok, Tuba und Tublay sowie bei Mainit in der Mountain-Province. Das gesamte Gelände nordöstlich von Baguio ist goldträchtig; gelegentlich finden sich deshalb auch Goldwaschanlagen, an denen Einheimische arbeiten. Vor einigen Jahren gab es ziemlich viel Wirbel, als am Diduyon und Kasibu in Nueva Vizcaya große Funde gemacht wurden. Schon binnen kürzester Zeit wimmelte es von “wilden” Goldsuchern. Inzwischen ist es dort allerdings wieder ruhig geworden. Nur gelegentlich begegnet man Golddiggern – einzeln und in kleinen Gruppen. In jedem Fall gilt das Areal als Pioniergelände der Goldsucher.

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