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Goldwaschen bei Kembs am Rhein 5

Vielversprechende Goldseife

Zwei Jahre zuvor war ich auf der Geröllbank, zusammen mit Schaufel, Pfanne und Sieb. Damals war der Erfolg äußerst gering. Das hat sich nun geändert: Die riesige Kiesbank einen halben Kilometer flussaufwärts der Kembser Inseln hat Gold. Und das nicht wenig. Davon konnte ich mich nun überzeugen.

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Zwei Jahre zuvor war ich auf der Geröllbank, zusammen mit Schaufel, Pfanne und Sieb. Damals war der Erfolg äußerst gering. Das hat sich nun geändert: Die riesige Kiesbank einen halben Kilometer flussaufwärts der Kembser Inseln hat Gold. Und das nicht wenig. Davon konnte ich mich nun überzeugen.

Wer die Geröllbank noch vor wenigen Jahren erkundete, wird überrascht sein: Mit jedem Hochwasser nimmt sie an Ausdehnung zu, wächst unaufhörlich nach Süden, flussaufwärts. Schräg gegenüber liegt auf der deutschen Rheinseite der bliebte „Isteiner Goldwaschplatz“.

Auch dort tut sich einiges: Im Gegensatz zum linksrheinischen Part wird das badische, rechtsrheinische Eldorado immer kürzer, auch wenn die betretbare Fläche angewachsen ist. Ursache ist die Flussschwelle, die beide Geröllbänke miteinander verbindet beziehungsweise trennt. Zu Fuß sind sie nämlich genau deshalb nicht erreichbar.

Man muss sich also schon früh entscheiden, ob man auf der französischen Rheinseite Gold waschen oder doch lieber im badischen Istein bleiben will.

Im Laufe der letzten Hochwässer hat sich die linksrheinische Geröllbank nicht nur beträchtlich flussaufwärts geschoben und ist dabei erheblich angewachsen, längst hat sich dort eine vielversprechende Schicht schwerer Mineralien und damit auch Gold abgelagert. Die ersten Goldsucher haben die Veränderung längst registriert.

Als ich die Geröllbank erproben wollte, traf ich gleich auf drei emsige Goldsucher: Ralf, Jonathan und Benjamin. Sie waren ein gut organisiertes Team und mit Feuereifer bei der Sache.

Einer schaufelte den Kies mit Sand in ein Sieb, der zweite siebte das Material säuberlich aus und trug es zur Waschrinne, wo der dritte von ihnen den feinen Sand mit einer kleinen Schaufel langsam auf den oberen Teil der Goldwaschrinne streute. Mit jeder Ladung glänzten mehr Goldflitter auf der oberen, schwarzen Matte, einige sogar bis etwa zwei Millimeter Durchmesser.

Ich selbst hatte nur meine Schaufel, eine Pfanne und ein kleines Sieb dabei. So konnte ich keine großen Mengen Sand auswaschen. Dennoch war der Erfolg beträchtlich. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite hatte ich schon lange nicht mehr so zahlreiche Flitter innerhalb so kurzer Zeit gewaschen.

Während des Waschens stellten sich allerdings auch einige Besonderheiten heraus. Das Gold ist keinesfalls gleichmäßig verteilt. Schon ein Meter weiter kann die Ausbeute höher sein oder gänzlich ausbleiben. Das Gold liegt übrigens auch nur in der oberen Schicht, ist also noch ganz „frisch“ auf die Geröllbank gespült worden.

Erprobt habe ich nur den oberen Teil der Geröllbank. Ralf sagte mir jedoch, bei einem vorangegangenen Goldwaschtag habe er einen französischen Goldwäscher getroffen, der ein gutes Stück unterhalb Gold wusch und dort nicht etwa am Rand der Geröllbank, sondern einige Meter im Fluss. Dazu ist allerdings ein sehr niedriger Wasserstand nötig. Offenbar hat sich das edle Metall dort in einer Fortführung der Isteiner „Goldlinie“ vermehrt abgesetzt.

Die Geröllbank ist leicht erreichbar. Sie liegt etwa auf der Höhe der Kembser Schleuse. Dort zwischen Rheinseitenkanal und dem Altrhein befindet sich auf dem Damm ein kleiner Parkplatz, der gerne auch von Ausflüglern aufgesucht wird. Frühzeitiges Ankommen könnte deshalb von Vorteil sein. Ab dem Parkplatz geht es zu Fuß Richtung Süden, vorbei an der Schranke, dann links eine aus Erdreich und mit Holzbalken befestigte Treppe hinab auf den unteren Weg, dort Richtung Süden, bis links ein schmaler Pfad in den Rheinwald führt.

Der Weg sollte keinesfalls verlassen werden. Das komplette Gebiet steht unter Schutz; hier wachsen seltene Orchideen. Einfach den Weg folgen, bis er auf den Dammweg des Altrheins trifft. Dort zweigt ein weiterer Pfad direkt zur Geröllbank hinunter ab. Dann flussaufwärts halten bis zum Wasser.
Noch ein Tipp für Autofahrer: Obwohl der kleine Parkplatz bei der Schleuse gut einsehbar ist, sollten keine Wertgegenstände im Fahrzeug bleiben. Am besten, erst gar keine mitnehmen oder sie zumindest gut verbergen. Auf der französischen Rheinseite kommt es immer wieder zu Autoaufbrüchen.

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