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Goldwaschen in der Doller im Elsass

Goldwaschen in der Doller bei Sentheim

Das geologische Museum in Sentheim birgt eine Fülle an mineralogischen Kostbarkeiten, darunter auch Gold. Das edle Metall stammt aus dem durch Sentheim fließenden Flüsschen Doller. Wenige Jahre wurde der Fund geheim gehalten, bis ihn der Finder dem Museum als Leihgabe übergab.

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Die Doller entspringt auf ca. 900 m Höhe über dem Meeresspiegel nordwestlich des Baerenkopf im Bereich des Elsässer Belchen (frz. Ballon d’Alsace) in den Vogesen. Schon an dieser Stelle heißt der Fluss Doller und nimmt den Wagenstallbach an ihrer linken Seite auf. Nachdem sie sich in großem Bogen um mehr als 180 Grad gewendet hat, begibt sie sich im Vallée de la Doller im Kanton Masevaux in Richtung Ost-Südost. In diesem Tal liegen die Gemeinden Sewen, Dolleren, Oberbruck, Kirchberg, Wegscheid, Niederbruck, Sickert, Masevaux und Sentheim. Nach den Vogesen ändert die Doller ihre Hauptrichtung und fließt nach Osten. In Mülhausen mündet sie in die Ill.

Das war für den in der Nachbargemeinde Masevaux lebenden Geologen Guy Pflieger Anlass, noch einmal die Doller auf das edle Metall sowie andere Schwermineralien hin zu überprüfen. Prompt wurde er fündig. Mehrere Goldflitter glänzten in Guys Goldwaschpfanne von einem Durchmesser von 1/4 bis 1/10 Millimeter.

Guy und ich hatten uns zum Goldwaschen an der Doller verabredet. Es war ein sonniger, warmer Novembertag. Unmittelbar am Ortsrand schlugen wir uns auf einer alten Geröllbank durch das Buschwerk ans Ufer vor, suchten eine passende Stelle für die Handschleuse und gingen auch prompt ans Werk.

Schon nach den ersten Probewäschen war klar: Die Doller verfügt über ein großes Potenzial an Schwermineralien. Der Pfannenboden war von pechschwarzem, feinen und schweren Sand bedeckt. Sollte die Doller wirklich Gold führen, dann mussten wir es auch finden.

Mit etlichen Schaufelladungen befüllten wir die Schleuse (Rinne). Sie lag ruhig in der kräftigen Strömung; die leichten Sande und kleinen, groben Kieselsteinchen wurden rasch ins Flussbett gespült. Ein paar blaue Steine, gläserne Zeugen einer untergegangenen Eisenerzschmelze einige Kilometer weiter oberhalb, setzten auf dem dunklen Untergrund einen farbigen Akzent. Guy identifizierte sie als Kobaltglas.

Rasch wusch Guy das Konzentrat aus der Rinne in seinem “Chinesenhut” aus und spülte es in die kontrastreichere grüne Goldwaschpfanne. Ein paar Schwenks, schon blitzte das erste der insgesamt sieben Goldflitter auf: goldgelb und etwa 1/4 Millimeter groß. Ein weiteres folgte. Beim nächsten Waschversuch fanden sich nochmals Goldflitter, diesmal deutlich kleiner. Die Probewäsche hatte kaum mehr als eine halbe Stunde gedauert. In dieser Zeit war der Beleg für das Dollergold erbracht. 17 Goldstückchen von körniger Struktur war die Ausbeute. Bei einer mikroskopischen Analyse fand sich noch ein zwar winziger, jedoch vergoldeter Kupferdraht, außerdem zahlreiche weitere Metalle.

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