Goldsuche in Chile
Chile ist nicht nur der weltgrößte Kupferexporteur, sondern ist mit einer Jahresproduktion von 42.672, 6 kg Feingold (2001) in der Hitliste der 10 wichtigsten Goldproduzenten weltweit vertreten.
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Im Jahre 2000 erreichte mit 54.142,6 kg die Goldproduktion zwar seinen vorläufigen Höhepunkt, jedoch sollen die noch nicht veröffentlichten Produktionszahlen für das Jahr 2002 etwa wieder bei etwa 50.000 kg liegen. Während der Anteil der Produktion an sekundären Lagerstätten (Seifengoldabbau) noch im Jahre 1934 bei über 25 % lag, verringerte sich dieser Anteil kontinuierlich – und liegt heute bei etwa 1 % der Gesamtproduktion. Während der Wirtschaftskrise den 80-er Jahren, legte die Regierung unter Augusto Pinochet zur Beseitigung der hohen Arbeitslosigkeit ein Arbeitsbeschaffungsprogramm unter den Namen “Aurifera Chilena” auf und steigerte die Produktion aus sekundären Lagerstätten auf über 5 %, bei gleichzeitiger Zunahme der Produktion aus primären Lagerstätten. Als sich die wirtschaftliche Lage im Lande wieder erholte, verliessen die meisten, ihre Waschstellen und kehrten wieder in ihre alten Berufe und Arbeitsplätze zurück. Nur die traditionellen hartgesottenen Pirquineros, wie die hiesigen Minenarbeiter genannt werden, waschen heute noch Gold.
In Hochzeiten waren es mal über 75.000 Mineros, heute gibt es wahrscheinlich in Chile keine 200 Goldwäscher mehr, somit ist dieser Bereich kommerziell scheinbar uninterssant geworden. Alles hat sich im Bergbau auf die primären Lagerstätten verlagert, rund 300.000 Menschen sind heute im Bergbau in Chile tätig. Doch die Geologen des Landes sind sich sicher, dass doch immer noch über 3 Millionen Feinunzen als sekundäre Lagerstätten verteilt im ganzen Land zu finden gibt. Chile ist allerdings flächenmässig 4 mal so groß als Deutschland.
Einige “Placeres Auriferous” ergeben durchaus Konzentrationen von 30 g Gold pro Tonne Gestein, bzw. Sand. Diese sekundären Lagerstätten, die sich vornehmlich im Süden des Landes befinden, sind lediglich für grosse Minengesellschaften uninteressant, aufgrund fehlender Infrastruktur, fehlender Strassen für schweres Minengerät. Andererseits denken die grossen Minengesellschaften bei der Ausbeute heute in anderen fast unvorstellbaren Dimensionen: Im Januar 2003 wurde von der Minengesellschaft “Volcan S.A.” etwa 150 km von der Stadt Copiapó in der III. Region, etwa 1000 km nördlich von der Hauptstadt Santiago ein sensationelles Goldfeld mit den Ausmassen 100 x 100 km entdeckt, das etwa 33 Millionen Feinunzen an Gold enthält. Der Goldgehalt beträgt 1 kg pro Tonne Gestein. Es kann sogar sein, so Geologen, dass es sich um die geheimnisvolle Inka-Mine handelt.
Entdeckt wurde das Goldfeld mit der Satellitentechnologie. Obendrein soll sich das Gold so ziemlich an der Oberfläche befinden, was z.T. einen Abbau im Tagebau ermöglicht. Damit wäre diese Goldmine noch grosser als, Chiles bisherige Goldmine “El Indio”. Die Mine mit dem Namen “Cerro Casale de Placer Dome” befindet sich am Gebirgszug “Maricunga” der Precordillera in der III. Region. Am Amtsgericht von Copiapó sind inzwischen die Rechte für die Exploración durch die Minengesellschaft “Volcan S.A.” eingetragen. Für die Explotación sucht die Minengesellschaft einen Kapitalgeber oder will die Mine für den Wahnsinnspreis von 1 Mrd. US-Dollar verkaufen.
Obiger Bericht stammt von Walter Mayer, Santiago de Chile
Geschichtlicher Rückblick
Pedro de Valdivia war der erste Spanier, der in Chile systematisch nach Gold suchte und fand. Er soll seine Koffer mit 80.000 Pesos gefüllt haben, sein Gewinn von Marga-Marga bei Quillota. Zur selben Zeit wurde Gold gewaschen in Quilacoya (Conceptión), Nueva Imperial, Villarrica, Madre de Dios (Valdivia), Osorno, Ponzuelas, Illapel und Choapa. Allein zwischen den Jahren 1545 bis 1600 wurden 72.900 Kilogramm Gold gefördert, das entspricht einer Jahresproduktion von 1500 Kilogramm.
Obwohl man im 16. Jahrhundert die reichen Goldfelder von Andacollo entdeckt hatte, nahm die Ausbeute infolge von Seuchen, Hungersnot und sogar durch Plünderungen sehr schnell ab. Die Jahresproduktion sank plötzlich auf 350 Kilogramm.
Erst mit dem 18. Jahrhundert wurde wieder ein bedeutsamer Anstieg verzeichnet. In der Atacama wurde Gold bei Inca de Oro, Chamonate und Chanchoquin entdeckt, so daß in den ersten Jahren des vorigen Jahrhunderts jährlich bis rund 3100 Kilogramm Gold geschürft wurden. Nachdem abermals einige Minen dicht machten, erreichte Chile im Jahre 1939 mit 10.110 Kilogramm eine vorläufige Spitze.
In Chile findet man Gold in einer roten Schicht des Alluviums, das aus der Zersetzung goldführenden Granits entstand. Die Tonschicht soll sich zumeist in nur geringer Tiefe finden. Aber auch die kiesartigen Oberflächen sind “oft stark goldhaltig”.