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Schatzkarte

Geheimnisvolle Zeichen

Seitdem der Mensch den Planeten Erde bevölkert, werden Schmuck und andere Kostbarkeiten vergraben, um sie vor dem Zugriff anderer zu sichern. Meistens hatten diese Schätze nur einen ideellen Wert desjenigen, der sie versteckte: bunte Steine, Murmeln, Muscheln; später erst kamen Geschmeide und Münzen hinzu.

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In Kriegszeiten blieb den Eigentümern kaum mehr Zeit, als den Hort zu vergraben und das nackte Leben zu retten. Kein Flüchtender hatte genügend Zeit, seinen Hort an einen optimalen Platz zu bringen. Nicht selten wurde der Besitzer vom Schicksal ereilt oder es bestand hinterher keine Möglichkeit mehr, an das Versteck heranzukommen. Durch alle Epochen hindurch sammelten sich so unermeßliche Werte an.

Wer genügend Zeit hatte, gab sich mit dem Versteck besonders viel Mühe: In aller Ruhe wurden der Lageort ausgekundschaftet und nicht selten Pläne angefertigt, meist mit verschlüsselten Botschaften darauf, deren Bedeutung nur der Besitzer verstand.

Ebenso verhielt es sich bei den Goldsuchern. Hatten sie eine Goldader entdeckt, fertigten sie eine Karte an. Schließlich wollten sie ja wieder zurückkehren, um den Reichtum zu bergen. Oftmals wurden immer wieder klassische Merkmale und Symbole benutzt. Der Berliner Schatzsucher Wolfgang F. W. Lietz hat solche Karten und Aufzeichnungen – meist aus tropischen Regionen, von einsamen Inseln und öden Landstrichen miteinander verglichen. Piraten, Spanier, Indios, Mexikaner und Goldsucher aus Nord- und Südamerika sind ihre Autoren. Die nachfolgenden Erklärungen (zusammengestellt von Lietz) sollen mithelfen, chiffrierten Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

  • Kreuz (X): Es ist das bekannteste Zeichen auf alten Dokumenten. Es sagt aus: Hier ist die Stelle!“ Das Symbol kann mit gekreuzten Klingen dargestellt sein oder ergibt sich aus einer Kompaßpeilung sowie anderen markanten Punkten.
  • Kompaßrose: In ihr können sich versteckte Hinweise ergeben. Der eingezeichnete Norden muß nicht unbedingt nach Norden deuten.
  • Plangravierungen: Sie stellens ich dem uneingenommenen Betrachter als kleine, graphische Bildchen dar. Sie sollen dem Autor als Gedankenstütze dienen. Dem Fremden fallen die in der Gravur versteckten Aussagen kaum auf. Schatzsucher, die auf eine Plangravierung stoßen, sollten das Bild in mehrere Richtungen drehen. Zuweilen gelingt es,bekannte Landzüge zu erkennen. Eine weitere Möglichkeit, der gewünschten Information beizukommen, besteht darin, die Zeichnung mit Hilfe einer Lichtquelle zu durchleuchten. Eine einfache Tischlampe ist schon ausreichend. Nebensächlichkeiten sind „ausgefiltert“; die seitenverkehrte Durchsicht der Rückseite kann zur Lösung beitragen. Natürlich kann auch eine gute Quarzlampe eines Briefmarkenfreundes ein dienliches Hilfsmittel sein. Die Lampe deckt gnadenlos eventuelle Fälschungen auf, die nachträglich vorgenommen wurden.
  • Anker: Das Symbol sollte vorzugsweise als Ankerplatz gedeutet werden. Dabei kann ein Hinweis auf eine weitere Markierung enthalten sein. Denselben Sinn erfüllt eine Anker-Darstellung, wenn sie auf dem Land entdeckt wird. In den felsigen Untergrund geritzt oder in eine Baumrinde eingekerbt bedeutet dies: Stopp, folge weiterer Anweisung! In der Darstellung des Ankers verbergen sich mitunter zusätzliche Botschaften. Ungewöhnliche Abbildungen sind oft als Richtungsweiser getarnt.
  • Geschriebene Anweisungen: Sie sind oft in der Form eines Aufsatzes abgefaßt. Solche Berichte täuschen vor, einen Fundort und den Weg dorthin exakt zu beschreiben. Bei vielen ausgewerteten Aufsätzen fehlte letztendlich die entscheidende Schlüsselinformation. Wer sie nicht kennt, wird automatisch auf eine falsche Fährte gelockt. Um einen Text zu entschlüsseln, müssen die damalige Umgangssprache, Abkürzungen und längst vergessene Fachausdrück berücksichtigtwerden. Weitere Erschwernisse sind der individuelle Schreibstil des Autors und dessen Verfassung während der Niederschrift.
  • Kryptogramm: Hierbei handelt es sich ebenfalls um geschriebene Anweisungen, allerdings mit einer Abweichung: Im Kryptogramm sind alle Daten enthalten. Lediglich der Geheimcode muß noch dechiffriert werden. Verfasser solcher Mitteilungen haben sich damit eine eigene Schrift ausgedacht. Vertrauend auf ihren Code plaudern sie das Geheimnis aus. Heutzutage ist das Knacken solcher Botschaften verhältnismäßig einfach geworden. Erleichternd wirkt sich dabei der Umstand aus, daß der Schreiber in aller Regel über keine außergewöhnliche Bildung verfügte und somit der Kunst des Verschleierns Grenzen gesetzt waren.Weitverbreitet ist das Auswechseln von Buchstaben durch andere Symbole. Je länger ein Kryptogramm abgefaßt ist, destoeinfacher das Entschlüsseln. Dabei muß zunächst die Nationalität und die Sprache des Autor herausgefunden werden (meist Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesischoder Holländisch). Jeder Sprache sind bestimmte Buchstaben eigen, die in einem Satz dominieren. Im Englischen ist es der Buchstabe E.
  • Tierdarstellungen: Sie wurden überwiegend auf felsigem Grund aufgefunden, auf Schatzkarten selten. Meist stehen sie als Erkennungsmerkmale (Gefahrenstelle, Wegspur, Wasserstelle). Freibeuterkapitän William Kidd setzte auf einigen seiner Schriftstücke neben der Unterschrift eine gemalte Ziege.
  • Triangel: Der Triangel (lat. für Dreieck) steht auf Schatzplänen für Berg, Hügel, Zelt, Behausung jeglicher Art und für Pyramide. In unebenen Landschaften bieten sich Bergkuppen als natürliche Orientierungshilfen an. Alles überragend dienten sie als beliebte Anpeilungspunkte für Kompaß und Sextanten. Das Dreieck in Abwandlung mit verlängertem Schenkel, der in Richtung des einzuschlagenden Weges weist, ist eine spurgebende Figur. Übertragen in die Natur befiehlt der Triangel, drei im Gelände stehende (meist natürliche) Punkte durch eine gedachte Linie miteinander zu verbinden. Als Punkte können neben Baumgruppen und Felsen beinahe alle Landschaftsmerkmale benutzt worden sein. Waren keine vorhanden, schichtete man Steine zu einer Pyramide auf oder trieb Pflöcke in die Erde.
  • Pferde-/Muli-Schuh: Der Hufabdruck ist ein Richtungsgeber, der überwiegend in Verbindung mit weiteren Angaben hinterlassen wurde. Manchmal sind in einem solchen Hufeisen Punkte (Distanzangabe; „weiter in Richtung Schuhspitze“, z.B. „3 Yards/-Meilen bis zur nächsten Markierung) enthalten.
  • Sonnenscheibe: Sie gilt als typisches Signal der Naturvölker und hate ihren festen Platz in der Kunst amerikanischer Ureinwohner. Von ihnen übernahmen Goldsucher diese Darstellung. Die Aussage kann vielseitig sein. So kann die Scheibe auf ein unmittelbar in der Nähe liegendes Goldvorkommen (Mine) deuten oder auf eine Gefahrenquelle hinweisen.
  • Dots: Wie aus alten Plänen hervorgeht, sind Dots (engl. für Punkte) immer Mengenoder Distanzangaben.
  • Kirchenkreuze: Sie signalisieren entweder die Lage einer Mission oder einer heiligen Stätte.Auf alten spanischen Landkarten ist die Ost-Richtung durch ein Kreuz gekennzeichnet.

Soweit die wichtigsten und bekannten Schatzsymbole. Daß geheimnisvolle Zeichen durchaus zu enträtseln sind, beweist die Geschichte um den berühmten Kidd-Plan. Der Seeräuber William Kidd galt zu Lebzeiten als „Schrecken der Meere“. Er raubte reich beladene Galleonen aus und erbeutete unermeßliche Güter. Schließlich wurde die Obrigkeit seiner doch noch habhaft. Trotz vorgelegten Kaperbrief und die Beteuerung seiner Unschuld entging er nicht der Strafe. Am 23. Mai 1701 wurde Kidd in Wapping bei London hingerichtet; seine Leiche wurde geteert und am Themse-Uferzur Abschreckung aufgehängt. Ein Teil seiner Schätze konnte jedoch auf der winzigen Gardiner-Insel geborgen werden, weil ein findiger Kopf den „todsicheren“ Schatzplan entschlüsselt hatte.

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