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Goldsuche in Großbritannien

Goldsuche in Großbritannien

Die ersten Goldsucher kamen vermutlich schon um 1550 v.Chr. auf die britischen Inseln. Sie waren iberischer Herkunft und untersuchten zunächst die Bäche und Flüsse in Cornwall und Irland. Dort entdeckten sie die Seifengoldvorkommen und bauten eine ausgedehnte Goldgewinnung auf. Schließlich beherrschten die Iberer ja schon das Goldschmelzen. Um 1350 v.Chr. kamen sowohl in Britannien als auch in Irland die berühmten Sonnenscheibenwagen auf. Man nimmt an, da sie durch den Sonnenkult des ägyptischen Pharao Amenophis IV (1375 bis 1358 v.Chr.) beeinflußt wurden. Jedenfalls lagen die antiken Goldwäschen in Irland im Gold Mines Valley, am Ballinvalley bei Woodenbridge, im Country Wicklow, am Kilheed River, am Liffey und an der Ovoca. Die Grube Gold Mines Valley wurde das ganze Mittelalter hindurch bis ins 19. Jahrhundert immer wieder betrieben und soll auch in der Neuzeit immer wieder größere Goldklumpen hervorgebracht haben.

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Anders im keltischen Britannien. Dort wurden bereits um 150 v.Chr. Elektronmünzen geprägt, was ein sicheres Indiz auf eine ergiebige Goldwäscherei darstellt. Die Seifen lagen im Mawddachtal bei Dolgelly in Nordwales und am Carnon Stream in Cornwall. In der Neuzeit ist auch Gold in den Kupfergruben von Torquay in Devonshire gefunden worden. Keine große Bedeutung haben die Berggoldlagerstätten nahe Cockermouth in Cumberland.

Angeblich sollen die Römer auch eine Goldgrube bei Gogofan betrieben haben. Bis in die Gegenwart wird heute noch vereinzelt Gold gewaschen, beispielsweise an den Flüssen Kildonan, Suisgill, Auldtoun Burn, Clyne Milton Burn, Craggie Burn und Allt. Im 16. Jahrhundert ist bei Durness (Sutherland in Schottland) eine Goldmine betrieben worden. Ein weiteres Bergwerk war bei Crawford. Es dürften die einzigen Goldbergwerke gewesen sein. Unter der Herrschaft der Könige James III, IV und V ist im großen Stiel Seifengold im Ettrick Forest bei Leadshill gewaschen worden. Wer sich dem Goldfieber ein wenig hingeben möchte, kann auch in den Flüssen von Dartmoor in der Grafschaft Devonshire danach suchen. Die Gewässer führen Flitterchen.

Noch heute fördern zwei Bergwerke in Nordwales Gold. Es ist die Grube Gwyn-fynydd im Goldbezirk von Merioneth sowie die Grube Clogau bei Pumsaint. Die Erschließung des Ganggoldvorkommens erfolgt seit 1840. Erst Anfang 1988 gab eine irische Bergwerksgesellschaft bekannt, sie habe das erste “wesentliche” Gold- und Silberlager in Schottland entdeckt. Die Lagerstätte liegt im Cononish Mountain, rund 100 Kilometer nordwestlich von Glasgow. Das geschätzte Gesamtvolumen des edelmetallhaltigen Erzvorkommens: 525.000 Tonnen.

Für großes Aufsehen hat Mitte der 80er Jahre dieses Jahrhunderts die Entdeckung eines der größten Goldvorkommen Europas gesorgt. Geologen hatten schon lange in dem in der Grafschaft Tyrone gelegenen und rund 700 Meter hohen Bergen Gold vermutet. Goldwäscher waren hier in den Bächen schon immer fündig geworden. Im November 1985 gab schließlich die Bergbaugesellschaft Ulster Base Metals bekannt, da Untersuchungen mit modernsten Prospektionsgerten die Lage einer Goldader ergeben hätten. 28 Probebohrungen seien abgeteuft worden. Nahezu alle seien auf Gold gestoßen. Der Goldgehalt wurde mit 14,17 Gramm pro Tonne Gestein angegeben.

Diese Bekanntgabe löste einen richtigen Goldrausch aus. Aus allen Teilen des Landes und des benachbarten Grobritannien stürmen Goldsucher herbei in der Erwartung, in den Bächen das große Glück zu finden. Mit ihnen meldeten sich schon sehr bald Naturschützer und Gläubige zu Wort. Sie befürchteten, eine der ältesten Wallfahrtsstätten der Inselrepublik könnte durch den Bergbau für immer verschandelt werden. Der 765 Meter hohe Berg Croagh Patrick in der Grafschaft Mayo ist seit ber 1500 Jahren eine christliche Gebetsstätte. Jedes Jahr am letzten Sonntag im Juli erklimmen ber 50.000 Menschen den Gipfel, viele von ihnen sogar nachts, um rechtzeitig zur morgendliche Messe auf der Spitze zu sein.

Obwohl es sich um eines der größten Goldvorkommen Europas handeln soll, hat der irische Energieminister Bobby Molloy im Mai 1990 die Suche nach dem Edelmetall auf dem heiligen Berg strikt verboten. Als Begründung wurde genannt, da der nach dem Nationalheiligen St. Patrick benannte Berg “Teil unserer nationalen Kultur und unseres religisen Erbes ist”. Damit schloss sich die Regierung auch den eindringlichen Bitten des Erzbischofs von Tuam, Joseph Cassidy, an. Der hatte immer wieder erklärt, es gebe größere Werte auf der Oberfläche des Berges als Gold. Überdies hatten 3000 Mayo-Bewohner gegen die Zerstörung protestiert.

Ein weiteres Goldvorkommen wurde auf der abgelegenen Insel Inishturk, 20 Kilometer vor der irischen Westküste, entdeckt. Das Eiland ist nur fünf Kilometer lang, zweieinhalb Kilometer breit und zählte im Dezember 1989 nur ganze 84 Einwohner. Sie leben ausschließlich vom Fischfang. Die Bewohner ließen die Bergwergsgesellschaft wissen, daß die Anwesenheit ihrer Arbeiter auf der Insel nicht erwünscht sei. Auf der Insel gibt es lediglich zwei Geschäfte und eine winzige Kneipe, die keine Reklame brauchen, weil sie ohnehin jeder kennt. Seit Mitte der 80er Jahre gibt es dort sogar Elektrizität. Ein Insulaner argumentierte gegenüber der Regierung in Dublin: “Wozu brauchen wir da eine Goldmine?”

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